Katzen
Unerwünschte Fruchtbarkeit - Katzenflut und Katzenelend
Streunerkatzen
Die verwilderte Hauskatze (Streunerkatze) gehört schon seit Jahrhunderten zu unserem Ökosystem. Das Vorhandensein einer wildlebenden Katzenpopulation bedeutet, dass für diese Anzahl an Katzen eine ökologische Nische besteht. Allerdings wird durch den Zulauf von unkastrierten Haus- und Bauernhofkatzen das Gleichgewicht gestört und es kommt zu einer unkontrollierten Vermehrung der Streunerkatzen. Diese Überbevölkerung hat zahlreiche negative Folgen: Es steigt die Gefahr der Ausbreitung von Katzenkrankheiten wie Leukose, FIP, Katzenseuche und -schnupfen, die auch freilaufende Hauskatzen gefährden.
Die Kastration ist und bleibt die einzig vertretbare und sinnvolle Lösung!
Katzenleid
Der überzählige Nachwuchs ist die Ursache von großem Tierleid! Es wird leider noch immer auf grausame Weise versucht, die Überpopulation an Streunern einzudämmen:
Die Katzen werden erschossen, vergiftet, erschlagen, ertränkt oder auf andere Art getötet. Diese leider immer noch weit verbreitete Praxis, die unerwünschten Katzenbabies oder auch erwachsenen Katzen zu töten, ist mit dem Tierschutzgesetz nicht zu vereinbaren!
Auch die Unterbringung einer Streunerkatze in einem Tierheim ist keine tiergerechte Lösung. Diese Tiere sind ein Leben in freier Natur gewohnt. Eingesperrt zu sein, bedeutet für sie eine große Qual. Da sie nicht an Menschen gewöhnt sind, können sie nicht weitervermittelt werden. Durch die Unterbringung im Heim müssen sie ein Leben lang versorgt werden. Es entstehen den ohnehin überfüllten Tierheimen zusätzliche hohe Kosten.
Vermehrung der Katzen
Leider hält sich noch immer das Ammenmärchen, eine Katze müsse einmal geworfen haben. Um die große Katzenpopulation nicht noch zu unterstützen, sollte jeder Katzenbesitzer seine Katzen unfruchtbar machen lassen. Katzen sind enorm fruchtbar und können unter günstigen Bedingungen 3 bis 4 Würfe mit je 4 bis 6 Jungen aufziehen. Innerhalb von 10 Jahren kann ein einziges Katzenpaar, welches sich wie seine Nachkommen kontinuierlich vermehrt, theoretisch zu einer Katzenpopulation von über 80.000.000 (in Worten: 80 Millionen!) Tieren anwachsen.
Eine Katze kann schon mit 1 Jahr ihren ersten Wurf zur Welt bringen. Nach einer kurzen Tragzeit von 2 Monaten wirft sie drei bis acht Jungkätzchen und wird unter Umständen schon 14 Tage nach der Geburt erneut trächtig. Dies macht deutlich, in welchem Ausmaß die Katzenpopulation ansteigen kann. Gerade bei verwilderten Hauskatzen ist ein millionenfaches Katzenelend unausweichlich, wenn der Mensch nicht in das natürliche Fortpflanzungsgeschehen eingreift. Lässt man sein Tier decken, vermehrt man das ohnehin schon bestehende Katzenelend.
Ist das Tier Freigänger, drohen ihm noch weitere Gefahren: Es wird sich auf der Suche nach einem Partner weit von Zuhause entfernen, unbekannte Straßen überqueren und so lange unterwegs sein, bis es einen Geschlechtspartner gefunden hat. Handelt es sich um eine weibliche Katze, läuft sie Gefahr, sich beim Deckakt das tödliche FIV-Virus (=Katzen-Aids) einzuhandeln, welches durch den Nackenbiss übertragen wird.
Unkastrierte Kater entlaufen meist bei Einsetzen der Geschlechtsreife, weil sie dem Geruch eines Weibchens folgend oft viele Kilometer zurücklegen. Die meisten überfahrenen Tiere werden während der Paarungszeit aufgefunden. Beim Kampf um ein Weibchen sind Kater zusätzlich erbitterten Katerkämpfen mit anderen Revierkatern ausgesetzt, durch die sie oftmals schwer verletzt und mit tödlichen Krankheiten wie FeLV (=Leukose) oder FIV (=Katzen-Aids) infiziert werden. Da eine Katze in der Regel von mehreren Katern gedeckt wird, ist auch für sie die Gefahr einer Infektion äußerst hoch.
Kastration
Kastration der Katzen ist die einzige Lösung
Soll Ihre Katze in den Freigang, darf sie dies auf keinen Fall unkastriert, denn in vielen Fällen bemerkt man das Einsetzen der Geschlechtsreife erst, wenn es bereits zu spät, d.h. die Katze entlaufen oder trächtig ist.
Ob Katze oder Kater - jedes Tier, das nicht zur Zucht vorgesehen ist, sollte kastriert werden. Bei einer Kastration werden die Keimdrüsen operativ entfernt. Beim Kater sind dies die Hoden, bei der Katze die Eierstöcke. Weder Katze noch Kater leiden darunter, wenn ihr natürlicher Geschlechtstrieb nicht mehr vorhanden ist. Kater mit freiem Auslauf lässt man am besten im zeitigen Frühjahr, bevor die Hauptbrunstzeit anfängt, kastrieren. Die weibliche Katze kann schon mit 6 bis 12 Monate vor Erreichen der Geschlechtsreife kastriert werden. Das Operationsrisiko ist bei der Kastration dank moderner Operationstechnik und Narkoseverfahren sehr gering. Diese Routineoperation führt jeder Tierarzt in seiner Praxis durch.
Vorteile einer Kastration
- Keine Rolligkeitssymptome
- Keine übel riechenden Markierungen
- Geringeres Bedürfnis zu streunen
- Weniger Aggressionen
- Stärkere Menschenbezogenheit
- Kaum Risiko hormoneller Erkrankungen wie Zysten, Gesäugetumore oder Gebärmutterentzündung bei der weiblichen Katze sowie Prostatakrebs beim Kater
- Deutlich geringeres Risiko der Infektion mit FeLV (= Leukose) oder FIV (= Katzenaids) durch den Wegfall von Paarungsbissen und Katerkämpfen
- Doppelt so hohe Lebenserwartung
- Kein Zuwachs ungewollter Katzenkinder, für die man kein Zuhause findet
Verantwortung
Freilebende, wilde Katzen sollten nicht nur gefüttert, sondern auch kastriert werden, um unkontrollierten Nachwuchs und damit millionenfaches Tierleid zu verhindern. Wenn Sie eine Katze aufnehmen wollen, so besuchen Sie erst das nächste Tierheim. Dort warten viele gesunde, geimpfte und kastrierte Katzen auf ein liebevolles Zuhause. Durch die Übernahme eines Tieres aus dem Tierheim leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Tierschutz.