Pädagogische Willkommensgruppen für geflüchtete Kinder aus der Ukraine
Kultusminister Piazolo: "Geflüchteten Kindern und Jugendlichen Sicherheit und Geborgenheit vermitteln"
München. Mit Pädagogischen Willkommensgruppen richtet das bayerische Kultusministerium ab sofort ein Angebot für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine ein: „Die Kinder und Jugendlichen, die hier ankommen, sind durch die Flucht und das Kriegsgeschehen in ihrer Heimat oft stark traumatisiert. Für sie ist jetzt ein sicherer Ort besonders wichtig, um wieder etwas Normalität, Halt und Geborgenheit zu finden und das Erlebte zu verarbeiten. Mit den Pädagogischen Willkommensgruppen schaffen wir einen solchen sicheren Ort. Unser Ziel ist, dass die geflüchteten jungen Menschen so schnell wie möglich eine Schule besuchen können. Deswegen richten wir schulartübergreifend die Willkommensgruppen ein“, so Kultusminister Michael Piazolo.
Geregelte Struktur im Alltag mit festen Bezugspersonen
Die Pädagogischen Willkommensgruppen sollen ein fester Rahmen sein, der Kontinuität, Halt und Stabilität bietet. Die Gruppen sollen den geflüchteten jungen Leuten eine geregelte Struktur im Alltag mit festen Bezugspersonen geben und einen leichteren Einstieg ins Schulsystem ermöglichen. Auch altersgemischte Gruppen sind möglich. Betreut werden sollen die geflüchteten Kinder und Jugendlichen von festen Bezugspersonen. Infrage kommen hier Lehrkräfte, sonstiges pädagogisches Personal (z. B. Drittkräfte), Lehramtsstudierende, pensionierte Lehrkräfte, aber auch ehrenamtliche Kräfte aus dem Umfeld der Schule. Das Angebot kann, abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und von den Bedürfnissen der geflohenen Kinder, unterschiedlich ausgestaltet sein. Die Schulen erhalten vom Kultusministerium Unterstützung bei der Einrichtung von Pädagogischen Willkommensgruppen (z. B. good-practice-Beispiele, pädagogische Konzepte, Informationen zum ukrainischen Schulsystem etc.).
Bewegungs- und Förderangebote für die geflüchteten Kinder
Über die Pädagogischen Willkommensgruppen sollen die geflüchteten jungen Menschen den Schulalltag in Bayern beim Unterricht und anderen Schulveranstaltungen kennenlernen. Wichtig sind etwa Bewegungs- oder kreative Angebote, bei denen sie untereinander und mit ihren bayerischen Mitschülerinnen und Mitschülern in Kontakt kommen. Wichtig ist Minister Piazolo außerdem, dass dabei das Erlernen der deutschen Sprache gefördert wird. Das ist etwa in Projekten mit Schülerinnen und Schülern aus Regelklassen möglich. Ukrainische Lehr- und Unterstützungskräfte können den jungen Leuten zudem dabei helfen, eine Verbindung zur ukrainischen Heimat zu halten.
Verzahnung mit dem regulären Unterrichtsgeschehen möglich
Die Pädagogischen Willkommensgruppen sind offen und flexibel. Die Schülerinnen und Schüler der Willkommensgruppen können – ggf. auch begabungs- und neigungsabhängig – phasenweise passende Unterrichtsstunden in einzelnen Regelklassen besuchen. So lassen sich die Gruppen bei Bedarf mit dem regulären Unterrichtsgeschehen verzahnen.
„Wir wollen allen Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine einen sicheren Hafen bieten und mithelfen, dass das Leben für sie weitergeht. Für die Solidarität, die ich überall an den Schulen in Bayern spüre, meinen großen Dank und Respekt!“, so Piazolo abschließend.
Text: Pressemitteilung Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus