LiteraturSommerfest am Samstag, 15. Juli
Lesungen und Eröffnung der Sonderausstellung zum künstlerischen Werk von Günter Grass
Amberg-Sulzbach/Sulzbach-Rosenberg. Die Freundschaft zwischen Günter Grass und Walter Höllerer bildet den Ausgangspunkt zu einer gemeinsamen Ausstellung der Günter und Ute Grass Stiftung und des Literaturarchivs Sulzbach-Rosenberg. Seit Beginn seines literarischen Schreibens war Günter Grass immer auch als bildender Künstler produktiv. Die Ausstellung spürt der Dynamik nach, die das Arbeiten in beiden Bereichen entwickelt. Sie fragt nach den Wechselwirkungen, die sich in den Zeichnungen, Radierungen, Lithografien und Skulpturen und den literarischen Texten spiegeln und die den Grass´schen Kosmos an Figuren und Motiven prägen.
Diese tauchen in Variationen immer wieder auf. Dem weit verzweigten Lebenswerk möchte die Ausstellung exemplarisch auf die Spur kommen - anhand einer Auswahl von Motiven und Werken in Wort und Bild. Dabei richtet sich der Blick auf Handwerkliches und eine analoge Welt der Schreibmaschinen, Bleistifte, Radiernadeln, Tusch- und Zeichenfedern. Viele der Werke können in der Ausstellung auch käuflich erworben werden. Sie wird am 15. Juli um 16 Uhr im Rahmen des Literatur-Sommerfestes mit den beiden Kuratorinnen Patricia Preuß (Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg) und Hilke Ohlsoling (Günter und Ute Grass Stiftung) eröffnet.
Um 17 Uhr liest die aus Regensburg stammende Schriftstellerin Ulrike Anna Bleier aus ihrem außergewöhnlich aufgebauten Roman „Spukhafte Fernwirkung“ (Lichtung Verlag). Bleier lässt darin ihre Figuren wie zufällig aufeinanderprallen, sich streifen oder lose begegnen. Wie sich diese Begegnungen in den Lebenswegen der Protagonisten niederschlagen, ihnen kaum spürbar eine andere Wendung geben, beschreibt sie meisterlich. Um 19 Uhr stellt Sherko Fatah, einer der profiliertesten Autoren zu den politischen Vorgängen im Nahen Osten, seinen erst im August erscheinenden Roman „Der große Wunsch“ vor. Darin schildert er die Suche eines Vaters nach seiner Tochter, die sich den IS-Kämpfern in Syrien angeschlossen hat und nicht zur Rückkehr zu bewegen ist.
In einer Kabinettausstellung geben die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Litearturarchivs Einblicke in die Erschließung des Archivs des Literarischen Colloquiums Berlin. Es ist eine der größten und vielseitigsten Sammlungen mit Briefen, Manuskripten und Projekt-Entwürfen zur deutschen Literatur und Geschichte im 20. Jahrhundert und wird im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg im Rahmen eines Forschungsprojekts erschlossen.
Text: Katharina Erlenwein, Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg
Veranstalter:
Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg
Literaturhaus Oberpfalz
Rosenberger Straße 9
92237 Sulzbach-Rosenberg
Telefon: 0 96 61/81 59 59-0
www.literaturarchiv.de