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23.11.2023

Einsamkeit kann brutal sein

Fachtagung befasst sich mit den Folgen von Einsamkeit

Amberg-Sulzbach. Einsamkeit kann jeden von uns treffen. Und Einsamkeit kann auch krankmachen. Wer sich alleine und sozial isoliert fühlt, dessen Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen ist ebenso erhöht wie an Krebs zu erkranken. „Einsamkeit ist etwas Grausames!“, brachte es der Amberger Oberbürgermeister Michael Cerny bei seiner Begrüßung beim offenen Fachtag „Einsamkeit trifft Gemeinschaft“ im Landratsamt Amberg-Sulzbach auf den Punkt. Und für Landrat Richard Reisinger war klar: es sind zunehmend mehr Menschen alleine, und die Einsamkeit trifft junge und alte Menschen gleichermaßen.

Im Rahmen der Kampagne des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention „Licht an - damit Einsamkeit nicht krank macht“ initiierte das Gesundheitsamt Amberg in Kooperation mit der Gesundheitsregion plus Amberg/Amberg-Sulzbach die Fachtagung im Landratsamt. Ziel: Auf das Thema Einsamkeit und auch die gesundheitlichen Folgen aufmerksam machen, aber auch Lösungen vorstellen.

Georg Pilhofer von der Gerontopsychiatrischen Koordinierungsstelle Oberpfalz zeigte in seinem Vortrag Wege aus der Einsamkeit auf. Die äußeren Lebensumstände spielen hier eine bedeutende Rolle. Wer in Vereinen engagiert und im gesellschaftlichen Leben vernetzt ist, regelmäßig soziale Kontakte hat, gerät weit weniger in die Einsamkeitsspirale als jemand, der beispielsweise in einer Großstadt in einem sterilen Wohnblock lebt und keine Gemeinschaft herrsche, zeigte sich Pilhofer überzeugt. Gleichzeitig wies er auf den Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit hin. Er machte auf Netzwerke als Multiplikatoren aufmerksam und empfahl auch ein Engagement im Ehrenamt als Möglichkeit, sich mit Menschen in Verbindung zu setzen, zum Beispiel als aktiver Zuhörer.

Lisa Höfer vom Kompetenznetz Einsamkeit referierten anschließend über wissenschaftliche Erkenntnisse. Auch sie ging auf die verschiedenen Begriffe zum Thema Einsamkeit ein, die teils objektiv, teils subjektiv untergliedert werden können. Entstehen könne die Einsamkeit aus verschieden Gründen, zum Beispiel durch den Tod einer nahestehenden Person oder eine Trennung, aber auch durch Umzug, Jobwechsel oder Verlust des Arbeitsplatzes, meist verbunden mit Schuld- oder Schamgefühlen, so Höfer. Auch zeigte sie auf, dass Einsamkeit im Rahmen der Pandemie deutlich zugenommen habe und dass chronische Einsamkeit zu veränderten Denkmustern und Einstellungen und weniger sozialem und gemeinschaftsförderndem Verhalten führen kann. Als Schutz vor Einsamkeit empfahl sie soziale Netzwerke und „niedrigschwellige Orte der Begegnung“, die gut erreichbar, kostenfrei und lokal sein sollten und bemerkte: Am wichtigsten sei es zu wissen, welche Angebote es vor Ort gebe.

Im Anschluss an den Vortrag stellten einige Fachkräfte ihre Projekte aus dem Amberg-Sulzbacher Land vor. Christian Irlbacher von der KEB Amberg-Sulzbach berichtete über das Projekt Lebensqualität im Alter (LeA), Nadine Wastl vom Landratsamt Amberg-Sulzbach über die kommunale Jugendarbeit mit Blick auf die Taschengeldbörse und den Elterntalk. Die Tagespflege in Stadt und Landkreis war Thema des Vortrags von Tatjana Richter von der Schwesternschaft Wallmenich-Haus, Kerstin Kirchhofer von der Selbsthilfekontaktstelle die Selbsthilfegruppen sowie Christian Gloßer vom CVJM stellten insbesondere das Projekt „Heiligabend allein? – Das müssen Sie nicht sein!“ vor. Zu guter Letzt brachte Erna Horn vom Bürgertreff e.V. mit ihrer „Erlebnistanzgruppe“ zwei Tänze zur Darbietung und machte auf die wöchentlichen Treffen donnerstags um 9.30 Uhr in der Dekan-Hirtreiter-Straße 5 aufmerksam.

Am Nachmittag ging es für die Fachkräfte nach dem Impulsvortrag „Wie erreichen wir die Menschen mit unseren Angeboten? Die 12 Kriterien guter Praxis“ von Andrea Wolff, Leiterin der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit in München, mit dem Workshop „Partizipation“ weiter. Eine abschließende Diskussion rundete den Fachtag im Landratsamt Amberg-Sulzbach ab.

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