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13.10.2022

Ausbildung zum Heimat- und Kulturführer ist begehrt

30 Interessenten für den Landkreis in Ausbildung.

Amberg-Sulzbach. Sie machen das Amberg-Sulzbacher Land mit seiner Geschichte, seiner Kultur und seiner Tradition erlebbar: Die Heimat- und Kulturführer stellen ein wichtiges Bindeglied zwischen Bevölkerung, Touristen und Region dar. Jetzt wird es bald eine Menge neuer Heimat- und Kulturführer geben, denn die Ausbildung von freiwilligen Interessenten hat wieder begonnen, lässt das Landratsamt Amberg-Sulzbach in seiner Pressemitteilung verlauten.

Weil überraschend rund 30 Interessierte in den König-Ruprecht-Saal in Amberg kamen, hatte man die Kapazität von einst geplanten maximal 20 Teilnehmern auf alle Kandidaten angehoben - es gibt deswegen eine Aufteilung an manchen Terminen. „Heimat- und Kulturführer kümmern sich, dass der Reichtum an Kultur, Umwelt und Natur an Einheimische und Touristen weitergegeben wird. Sie sind Botschafter, leben die Werte der Region und vermitteln ihre und unsere facettenreiche Heimat auf lebendig authentische Weise“, lobte Landrat Richard Reisinger das Engagement der Freiwilligen. Die Anzahl derer, die das aktuell für den Landkreis Amberg-Sulzbach täten, sei jedoch immer geringer geworden. Deshalb, bilanzierte der Landrat, habe die Werbung für die Ausbildung zum Heimat- und Kulturführer mit prominenter Unterstützung von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker eingesetzt und sichtlich Erfolge gebracht.

Die Ausbildung zum Heimat- und Kulturführer ist eine gemeinsame Initiative der Volkshochschule (vhs) Amberg-Sulzbach, der AOVE Regionalentwicklung und der Tourismusabteilung des Landkreises. Vhs-Leiterin Claudia Mai und AOVE-Geschäftsführerin Katja Stiegler hatten im Sommer dem bayerischen Heimatminister Albert Füracker bei einem Vor-Ort-Besuch am Freudenberger Märchenweg  die Inhalte der Ausbildung präsentiert, die 25 Termine mit insgesamt 76 Unterrichtseinheiten umfasst. Das Wissen, um später zu einem ausgewählten Natur-, Kultur- oder Umweltthema eine Gästeführung abhalten zu können, werde in Vorträgen, Seminaren, Führungen und Übungsführungen vermittelt. Vhs-Chefin Claudia Mai zeigte sich beeindruckt: „Die große Resonanz ist überwältigend. Wir freuen uns sehr über das Interesse an unserer Ausbildung und haben aus diesem Grund entschieden, die Kapazitäten auszubauen. Gewisse Teile werden nun in zwei Gruppen umgeplant, Vorträge werden in hybrider Form angeboten, also vor Ort und auch online.“

Im ersten Modul werden laut Claudia Mai kulturelle Grundlagen gelegt, so die Pressemitteilung weiter. Vor- und Frühgeschichte, Mittelalter und Literaturrecherche, Europäische Kunstgeschichte, Mundart/Liedgut, Brauchtum sowie Kirchengeschichte und Burgen stünden für die angehenden Heimat- und Kulturführer auf dem Stundenplan. „Die über 2000-jährige Erzbergbau-Historie ist das Ergebnis der heimatlichen Erdgeschichte.“ Die Gewinnung, Verhüttung und der Handel mit dem Eisenerz sowie die Bedeutung des Landkreises als „Ruhrgebiet des Mittelalters“ seien nur noch Geschichte, hätten aber die Region geprägt und ihre Spuren überall hinterlassen: die Hammerherrenschlösser wie in Theuern oder Schmidmühlen, die alten Erzgruben der Maffeischächte bei Auerbach oder die Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg. „Der Erzweg als Spitzenwanderweg und die Bayerische Eisenstraße verbinden diese Zeugnisse der Montan- und Industriegeschichte“, schilderte Mai die Hintergründe für die ersten Unterrichtseinheiten.

Heutige Sehenswürdigkeiten seien nicht mehr nur historische Gebäude, sondern auch zukunftsorientierte Bauwerke, wie zum Beispiel Windräder, PV- und Biogasanlagen oder Wärmekraftwerke, vorbildlich energetisch sanierte Gebäude, aber auch Rapsfelder zur Ölgewinnung, ergänzte AOVE-Geschäftsführerin Katja Stiegler. Der regionale Ausbau erneuerbarer Energien und das Thema Nachhaltigkeit im Amberg-Sulzbacher Land seien deshalb Bestandteil des zweiten Moduls der Ausbildung. Die Module 3 und 4 finden im Frühjahr- und Sommersemester kommenden Jahres statt. Die Ausbildung  zum Heimat- und Kulturführer endet dann nach einem Jahr im September 2023.

Im Landkreis Amberg-Sulzbach gebe es eine Vielzahl an regionalen Besonderheiten. Keine zweite Gegend in Deutschland habe derart interessante und häufig wechselnde Bodenformationen, die es wert seien, besucht und erklärt zu werden, fügte Richard Reisinger laut Pressemitteilung an. Im Osten seien es die Ausläufer des Oberpfälzer Waldes, im Süden und Westen bestimme die Juralandschaft als Rest eines längst vergangenen Ozeans das Erscheinungsbild. Lichte Wacholderheiden und Magerrasen prägten das Bild des Lauterach- und Vilstals. Die Niederungen des Hahnbacher Beckens und der Vilsecker Mulde wiederum seien Lebensraum für zahllose Pflanzen- und Tierarten, die auf feuchte Standorte angewiesen sind.

Landrat Richard Reisinger warf auch einen intensiven Blick auf die Interessierten: Sie sind im Alter von Anfang 20 bis Anfang 70, verteilen sich über den gesamten Landkreis, haben die unterschiedlichsten Ausbildungsberufe und Studienabschlüsse, teils Vorerfahrung, teils sind sie reine „Anfänger“. Eines sei aber allen gemeinsam, so der Landrat: „Sie wollen mehr über unseren schönen Landkreis wissen.“ Bis Mitte November sollen die neuen Ausbildungstermine für das Frühjahr und den Sommer veröffentlicht werden, schon jetzt gibt es Planungen für bestimmte Vertiefungsmodule im Herbst 2023. „Die Zusammensetzung der Gruppe ist jetzt schon spannend. Die Personen werden auch untereinander viel von dem Wissen des anderen profitieren können und es wird einen sehr differenzierten Austausch geben,“ freute sich Richard Reisinger abschließend.

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