Neubürger bei einer Feierstunde geehrt
Fröhliches Treffen im Landratsamt
Amberg-Sulzbach. Der Landkreis begrüßte seine Neubürger, die in den letzten Monaten die Staatsbürgerschaft erhalten haben. Und es gab sogar eine Live-Einbürgerung.
Im Landkreis haben in den letzten Monaten etwa 230 Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten, im König-Ruprecht-Saal fanden sich rund 30 von ihnen ein. Landrat Richard Reisinger unterstrich: „Wir wollen das festlich begehen und auch nach außen dokumentieren.“ Er hatte Andrea Fenk und Ingrid Sertl vom Ausländeramt mitgebracht, auch das Bundesamt für Migration war vertreten. „Wir verschenken die Staatsbürgerschaft nicht, aber wir bieten stets Hilfe an. Denn wir brauchen Sie in unserer überalterten Gesellschaft“. Gegenseitiger Respekt vor der Kultur sei die Grundlage, der Schlüssel dazu die Sprache.
Bundespräsident Walter Steinmeier kam in einem Video zur Einbürgerung zu Wort, dann ging es zur „Live-Einbürgerung“: Realyn Dziengel erhielt von Landrat Richard Reisinger ihre frisch unterschriebene Urkunde. Sie lebt schon 13 Jahre in Deutschland, erzählte die geborene Philippinin, sie habe auch hier geheiratet und auf die Möglichkeit der dualen Staatsbürgerschaft gehofft. Als diese sich ergab, habe sie sofort den Antrag gestellt. „Ich fühle mich hier sehr wohl“, antwortete sie dem Landrat im Kurzinterview. Das Essen, die großen Portionen, aber auch die Pünktlichkeit der Deutschen hätten sie sehr beeindruckt. Auch die Kirwa kenne und schätze sie inzwischen.
Sie sprach die Einbürgerungsformel, Teil der sogenannten „Loyalitätserklärung“, und stellte sich hinter die freiheitlich-demokratischen Grundordnung: „Ich bekenne feierlich, dass ich das Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland achten und alles unterlassen werde, was ihr schaden könnte.“
VHS-Leiterin Claudia Mai vom Bündnis Migration & Integration würdigte die Geschichte, Lebensweise und den Mut der Eingebürgerten, die teils schon länger hier leben. „Heute dürfen die Bürgermeister Ihrer Heimatgemeinde mitfeiern“, erklärte sie und bat die Neubürger, jeweils kurz ihre Geschichte vorzutragen. Die Kinder vor allem sprachen fast schon perfekt Deutsch, und auch bei den Erwachsenen ergaben sich unter Applaus originelle und ehrliche durchweg positive Aussagen.
Für Sulzbach-Rosenberg hieß 3. Bürgermeisterin Hildegard Geismann zwölf Neubürger willkommen, Bürgermeister Hermann Falk aus Hirschau drei, sein Kollege Erwin Geitner (Ursensollen) zwei neue Bürger. Für Kümmersbruck begrüßte Bürgermeister Roland Strehl ebenfalls drei neue, je ein Neubürger kam aus Bürgermeister Alwin Märkls Gemeinde Freudenberg und aus der Zuständigkeit von Hans-Jürgen Strehl (Edelsfeld).
Jörk Kaduk freute sich über ein neues Gemeindemitglied in Königstein, Bürgermeister Hermann Böhm aus Poppenricht ebenfalls über eines, und für die Marktgemeinde Freihung verzeichnete Bürgermeister Uwe König zwei neue. Sie alle erhielten vom Landrat ein Geschenk, und zur ausgezeichneten Musik des Duos „Novemberbird“ machte sich die Schar dann auf zum warmen Büfett, von der Küche des Kreiskrankenhauses St. Anna perfekt vorbereitet.
Quelle: Joachim Gebhardt