Lehrkräfte drückten die Schulbank
Fortbildung im Museum
Amberg-Sulzbach. Seit Schuljahresbeginn im September ergänzt das neue Buch „Von Fledermäusen, Burgen und tausend Feuern“ den Heimat- und Sachkundeunterricht der Grundschulen im Amberg-Sulzbacher Land. Jetzt drückten die Lehrkräfte selbst die Schulbank, um sich über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Buches fortbilden zu lassen – an einem klassischen Lernort: im Museum!
15 Grundschullehrerinnen begrüßte Regionalmanagerin Katharina Schenk, die zusammen mit dem Schulamt Amberg zu der Fortbildung eingeladen hatte, im Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern in Theuern (BIMO). Das Seminar mit der Überschrift „Ein regionales Buch entdecken und kreative Ideen im Sachunterricht der Jahrgangsstufen 3 und 4 umsetzen“ hatte zum Ziel, den Lehrkräften Tipps und Möglichkeiten an die Hand zu geben, wie die Publikation ergänzend zu den regulären Materialen genutzt werden kann.
Zwei Jahre hat es gedauert, bis das Heimat- und Sachkundebuch im Sommer herausgegeben werden konnte, berichtete Schenk. Von der ersten Idee bis zur Umsetzung sei es eine intensive Entwicklungsarbeit gewesen, in die viele Mitwirkende und Unterstützer eingebunden waren. Dank der Förderung über das Regionalmanagement durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie stünde nun ein umfangreicher heimatkundlicher Wissenspool in Printform zur Verfügung, der durch digitale Medien begleitet werde.
Namentlich bedankte sich die Regionalmanagerin bei dem Autorenteam Stefan Kroher, Maria Lösch-Ringer und Veronika Radl-Wohlfahrt, bei Museumspädagogin Tanja Weiß, den Designerinnen Sabrina Bauer und Franziska Nagel sowie bei Lektorin Christine Hollweck. Ihr Dank galt außerdem der Schulamtsleiterin Beatrix Hillburger für die organisatorische Unterstützung, den Studierenden der OTH Amberg-Weiden für die Erstellung der Website sowie allen Einrichtungen und Kommunen im Landkreis, die hilfreiche Informationen zugeliefert haben.
Im Anschluss lud Museumsmitarbeiterin Cornelia Platz die Teilnehmerinnen zu einem Rundgang durch die Dauerausstellung „Made in Germany – Made in Ostbayern“ ein. Die Präsentation im BIMO liefert eine Übersicht über die industrielle Entwicklung Ostbayerns vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Besonders angetan waren die Lehrerinnen von den interaktiven Ausstellungselementen, die dazu animierten, selbst Teil der Geschichte zu werden. „Eine tolle Bereicherung für den Unterricht, um die Schüler spielerisch an die hiesige Industriegeschichte heranzuführen“, bekundeten sie und zeigten sich vom Museum als künftiges Schulausflugsziel begeistert.
Danach stand „Workshop“ auf dem Plan. Das Autorenteam stellte die Gesamtkonzeption des HSU-Buches vor, das durch die Vermittlung regionaler Besonderheiten die Identifikation der Schüler mit ihrer Heimat stärken will. Maskottchen Hias führt durch das Werk und hält Denkaufgaben bereit. QR-Codes, die an verschiedenen Stellen im Buch abgebildet sind, lenken auf die Internetseite www.unsereheimat-as.de, auf der weiterführende Themen als Hörbeiträge und Videos hinterlegt sind. Wie diese im Unterricht praxisnah und kreativ eingesetzt werden können, wurde den Teilnehmerinnen anschaulich vermittelt.
Abschließend präsentierte Museumspädagogin Tanja Weiß die hölzerne „Montankiste“, die echte Utensilien aus der Ära der blühenden Bergbauindustrie im Amberg-Sulzbacher Land enthält. Bergmannskleidung, Schlackensteine und sogar ein Stück Eisenbahnschiene zog Weiß daraus hervor und spannte einen unterhaltsamen Bogen von Damals zu Heute. Die Montankiste kann gegen Gebühr für den Unterricht ausgeliehen werden. Für nächstes Jahr kündigte Schenk ein weiteres Fortbildungsseminar zum HSU-Buch an.