Fülle von Ideen
für Integrierte Ländliche Entwicklung
Amberg-Sulzbach. Wie kann man den westlichen Landkreis voranbringen? Zum Bürger- und Unternehmerabend in Schwend hatten die Wirtschaftsförderung des Landkreises und die Verwaltungsgemeinschaften Illschwang und Neukirchen in die Birglandhalle nach Schwend eingeladen. Ziel war, eine Institution namens „ILE“ - Integrierte Ländliche Entwicklung - vorzustellen. Am Ende stand eine Vielzahl von Ideen.
Zu einem fachlichen Austausch baten unter anderem die fünf Bürgermeister der Gemeinden Birgland, Illschwang, Neukirchen, Etzelwang und Weigendorf und die Wirtschaftsförderin des Landkreises. Auch in unserem Raum soll eine ILE entstehen. Die rund 60 Unternehmer und Bürger hörten einen Vortrag, der ihnen das Projekt ILE näherbrachte. Steffen Schneider, Abteilungsleiter Land- und Dorfentwicklung am Amt für ländliche Entwicklung Tirschenreuth, gab interessante Einblicke in die Arbeit der integrierten ländlichen Entwicklung. Es ging um die Land-Perspektiven 2030: gleichwertige Lebensverhältnisse, Raumordnung, Natur,- Umwelt-, Klimaschutz, Flächenverbrauchs-Reduzierung, demokratische Entwicklung, Digitalisierung und vor allem darum, „die ländlichen Räume als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturräume zu sichern und weiterzuentwickeln“, so Schneider. Voraussetzungen seien Eigeninitiative, Selbsthilfe sowie Kooperation der Planungspartner und gesellschaftlichen Gruppen.
Die ILE gebe den strategisch-konzeptionellen Entwicklungsrahmen für einen klar definierten Raumzuschnitt einer ILE-Region vor. Sie sei auch gleichberechtigter Partner in der Regionalentwicklung und unterstütze Gründung, Aufbau und Projektumsetzung. Eine ILE sei ein Zusammenschluss mehrerer Gemeinden auf rechtlicher Basis als Kommunale Arbeitsgemeinschaft, eingetragener Verein, GmbH oder Zweckverband, mit Lenkungsgruppe und Sprecher. Das Ziel definierte Steffen Schneider so: „Die Akteure aus Kommunalverwaltung, Gesellschaft, Wirtschaft und Initiativen erarbeiten flexible, anpassungsfähige Strukturen der Zusammenarbeit, Kommunikation und Organisation“ - das alles gleichberechtigt mit anderen Akteuren.“
Als Handlungsfelder nannte Schneider vor allem Orts- und Innenentwicklung, Landwirtschaft, Wirtschaft- und Gewerbeentwicklung, Mobilität, Grundversorgung, soziales-kulturelles Leben, Digitalisierung und mehr. Da gehe es etwa um das attraktive, vitale Dorf der Zukunft mit gesundem Wohnen, modernem Arbeiten, funktionierender Grundversorgung und sozialem Umfeld. „Alle Generationen leben gern in einem Dorf, der Ortskern ist ansprechend gestaltet und bietet alle notwendigen Funktionen“, brachte Schneider als Beispiel. Er lenkte den Blick auch auf das Aktionsbündnis Oberpfalz-Mittelfranken (AOM), eine Initiative für mehr Artenvielfalt und Biodiversität. Alleine hier seien inzwischen rund 1300 Anträge aus sieben Kommunen im Neumarkter Raum eingegangen, nach denen fast 4200 Obstbäume, Sträucher und Laubbäume gefördert worden seien.
Finanzielle Unterstützung und Hilfe bei der Umsetzung komme vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz nach Förderrichtlinien und Programmen der Staatsregierung. Abschließend demonstrierte eine Grafik, dass diese Art der ländlichen Entwicklung vor allem in bevölkerungsschwachen Gebieten erforderlich sei - in den „Speckgürteln“ bestehe eher kein Bedarf dafür.
Im Anschluss an den Vortrag, so die Pressemitteilung weiter, wurden drei thematische Gruppen gebildet, die sich mit den Zukunftsthemen der fünf Gemeinden beschäftigten. Hier konnte jeder seine Vorschläge einbringen, die gesammelt und ausgehängt wurden. Der Abend endete mit einer Zusammenfassung zum Thema mit möglichen gefundenen Handlungsfeldern und Projekten sowie der Möglichkeit für persönliche Gesprächen in gemütlicher Runde.
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Einige Ideen und Forderungen der Unternehmer und Bürger in den drei Arbeitsgruppen:
Wohnen im Alter im Dorf
Verkehrslenkung
Infrastruktur: Internet, Straßen, Mobilfunk, Stromnetz
Jugendtreff, Begegnungsstätte
Entbürokratisierung
Ärzte/Physiotherapeuten
Erhalt der Gastronomie
Flüchtlinge in Arbeit bringen
Seniorentagesangebot
Nahwärmenetz
Planungssicherheit für Unternehmen
Radwegenetz
Interkommunales Gewerbegebiet
Erneuerbare Energien
Brauchtum erhalten
Vereinsbusse
Apotheke
Freizeitmöglichkeiten, auch für Kinder
Metzgerei/Bäckerei