Abmarsch für Hilfeleistungs-Kontingent
Feuerwehr auf Landkreis-Übung
Amberg-Sulzbach. 27 Feuerwehrfahrzeuge und 80 Aktive auf einer 150 Kilometer langen Übungsfahrt durch den Landkreis - Katastrophenschutz will geübt sein, damit auch alles klappt im Ernstfall. Die Amberg-Sulzbacher Feuerwehren bewiesen, dass sie es können.
Die Marschübung des Landkreises und der Stadt Amberg zielte auf das Training des Konzepts zur Entsendung des Feuerwehr-Hilfeleistungskontingentes ab. Einsatzleiter Kreisbrandrat Christof Strobl erklärte kurz vor dem Start am Dultplatz in Sulzbach-Rosenberg, um was es geht: „Es wird in einer sogenannten Marschkolonne die Fahrt zu einem überörtlichen Einsatzort geübt“. Ziel sei es, „einer Hilfe anfordernden Stelle innerhalb oder außerhalb Bayerns in angemessener Zeit personelle und materielle Unterstützung mit Einsatzkräften anbieten zu können.“
Aber diese Hilfeleistungs-Konzepte müssen in regelmäßigen Abständen trainiert werden. Deshalb war am eine „erweiterte Marschübung“ für das Feuerwehr-Hilfeleistungskontingent „Standard“ (27 Einsatzfahrzeuge und rund 80 Personen) angesetzt. Neben dem reinen Marsch (ca. 150 Kilometer) sollte insbesondere die Notbetankung der teilnehmenden Fahrzeuge mit den vier Nottankstellen, die der Landkreis für den Katastrophenfall beschafft hat, geübt werden, ebenso die Abläufe der Stabsarbeit und das Zusammenspiel der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) und der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL). Abschließend war auch noch der Einsatz von mobilen Warnanlagen bei einigen der teilnehmenden Einheiten vorgesehen.
Neben dem bisherigen und schon für die Übung angepassten „Standard“- Feuerwehr-Hilfeleistungskontingent der Stadt Amberg und des Landkreises, das sich gerade in der Überarbeitung befindet, wurden drei der vier Nottankstellen bzw. die dazu vorbestimmten Fahrzeuge mit rund 1000 Litern Diesel mit in das Übungskontingent einbezogen, ebenso weitere Fahrzeuge der Feuerwehr Amberg und als zusätzliches Abschnittsführungsfahrzeug das Mehrzweckfahrzeug der Feuerwehr Freihung.
Bürokratie muss sein: Geprobt wurden im Vorfeld des Marsches natürlich auch die Abläufe von der Anforderung des Hilfeleistungskontingents durch die Regierung der Oberpfalz bis zur Entsendung durch das Landratsamt Amberg-Sulzbach. Das ging schon am Mittwoch mit der fiktiven Alarmierung los und zog sich mit Besprechungen, Voralarmen und offizieller Alarmierung bis in den Samstagmorgen hin. „Die Herausforderung für die Einsatzkräfte besteht insbesondere im Fahren im geschlossenen Verband“, erläuterte der federführende Experte aus dem Landratsamt, Matthias Viehauser von der Führungsgruppe Katastrophenschutz. Die Fahrzeuggrößen bewegten sich vom kleinen Mannschaftstransporter bis zur Drehleiter der Stadt Amberg. Landrat Richard Reisinger verabschiedete morgens den Verband am Dultplatz, dankte den Aktiven für ihre Bereitschaft zur Hilfe im Katastrophenfall und zeigte sich davon überzeugt, dass sie dem Landkreis alle Ehre machen würden.
Und dann ging es los: Die Kolonne setzte sich in Bewegung über eine vordefinierte Route, die den Beteiligten im Vorfeld nicht bekannt war. Befahren wurden Bundesstraßen, Autobahnen, Ortsdurchfahrten und schmale Landstraßen. Ein „technischer Halt“ war in Allersburg vorgesehen. Zunächst ging es über Hahnbach und Hirschau-Schnaittenbach nach Wernberg-Köblitz, von dort über Pfreimd, Nabburg, Schwarzenfeld und Wackersdorf nach Teublitz. Über Schmidmühlen und Hohenburg führte die Marschroute weiter nach Kastl und Ursensollen, bevor Amberg angesteuert wurde. Am Endpunkt Sulzbach-Rosenberg lief dann am Nachmittag noch die Abschlussbesprechung, bevor sich die rund 20 verschiedenen Feuerwehren wieder auf dem Heimweg machten. Die Einsatzleitung mit Kontingentführer Kreisbrandrat Christof Strobl, seinem Vertreter Stadtbrandrat Heinrich Scharf (Amberg) sowie dem Leiter des Vorauskommandos, Kreisbrandinspektor Michael Iberer und seinem Vertreter Christoph Bachmann (Stadtbrandinspektor Amberg) zeigte sich hochzufrieden mit der Leistung und der Disziplin der beteiligten Wehren, die ihre Übung kompetent und zügig absolviert hatten.
Ergänzung:
Gemäß den ministeriellen Vorgaben sind von der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde Hilfeleistungskontingente aufzustellen. Im Katastrophenfall können die betroffenen Katastrophenschutzbehörden (Kreisverwaltungsbehörden) Hilfeleistungskontingente zur Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte anfordern. In Bayern gibt es Hilfeleistungskontingente der Feuerwehr, des Sanitäts- und Betreuungsdienstes, des THW und der Wasserrettungszüge.