Winter-Notfallplan Landkreis Amberg-Sulzbach
Amberg-Sulzbach. Angesichts des Zustroms von Asylbewerbern muss jede Kreisverwaltungsbehörde in Bayern für die kurzfristige Aufnahme von 200 bis 300 Asylbewerbern vorbereitet sein. Seit dieser Ankündigung der Regierung der Oberpfalz arbeitet am Landratsamt Amberg-Sulzbach eine Task Force um Landrat Richard Reisinger und den zuständigen Abteilungsleiter Dr. Norbert Vogl diesbezüglich an diversen Lösungen.
Stufe 1 des Notfallplans der Regierung gibt den Landkreisen vor, winterfeste Einrichtungen zu benennen, die für eine Verweildauer von 5-6 Wochen geeignet sind. Für den Landkreis Amberg-Sulzbach wurde in diesem Fall zunächst mit der Turnhalle der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg eine Landkreisliegenschaft als Unterkunft ins Auge gefasst. Sowohl Bürgermeister Michael Göth als auch Schulleiter Wolfgang Pfeifer sind bereits informiert worden. Bei beiden ist Landrat Richard Reisinger aufgrund der gesellschaftlichen Notlage auf größtes Verständnis gestoßen. Bis kommenden Montag, 3. November, muss der Landkreis Amberg-Sulzbach der Regierung geeignete Unterkünfte melden.
Allerdings ist längst nicht sicher, ob im Landkreis auch tatsächlich mit einer so großen Anzahl von Asylbewerbern zu rechnen ist. „Wir wollen aber optimal vorbereitet sein, um jedem Szenario standhalten zu können“, sagte Reisinger bei der aktuellen Sitzung der Task Force. Eine bedeutende Rolle nehmen beim so genannten Winter-Notfallplan auch die Rettungsdienste ein, sei es bei der Erstversorgung der Asylbewerber, die vom Bayerischen Roten Kreuz bis zu 48 Stunden nach deren Ankunft gewährleistet werden kann, oder bei der Beschaffung der Betten. „Sollte der Fall X eintreten, sind wir gerüstet“, ist Landrat Richard Reisinger überzeugt. Die medizinische Erstuntersuchung erfolgt durch das Gesundheitsamt; bei der Verpflegung der Asylbewerber plant der Landkreis unter anderem mit dem Kommunalunternehmen der Krankenhäuser des Landkreises.
Bislang sind rund 300 Asylbewerber dezentral im Landkreis Amberg-Sulzbach untergebracht. Hier ist in der Vergangenheit bereits hervorragende Arbeit geleistet worden, attestierte Reisinger seiner zuständigen Abteilung um Dr. Norbert Vogl ein kompetentes und umsichtiges Management. Zu den 300 Asylbewerbern kommen aktuell 13 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die im Ernst-Nägelsbach-Haus in Sulzbach-Rosenberg eine vorübergehende Bleibe gefunden haben. Sieben kommen laut Kreisjugendamtsleiter Thomas Schieder im November dazu. Weitere werden folgen, ist sich Landrat Richard Reisinger sicher, deshalb „sind wir auch hier in Habachtstellung“.
Der zweite Schritt des Notfallplans sieht vor, Grundstücke als Containerstandort vorzubereiten, in einer dritten Stufe geht es um längerfristig nutzbare Temporärbauten.
Der Task Force unter der Leitung von Dr. Norbert Vogl gehören neben Landrat Richard Reisinger die Leiter des Ausländer-, Sozial-, Jugend-, Gesundheits- und Bauamts an sowie Vertreter des Gebäudemanagements, des Amts für Öffentliche Sicherheit und Ordnung sowie der Integrierten Leitstelle und des Rettungsdienstes.
Unabhängig von der Notfallplanungen zur Unterbringung von Asylbewerbern in den Wintermonaten ist das Landratsamt Amberg-Sulzbach weiter bemüht, Unterkünfte für die dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern zu finden. Wohnungsangebote können diesbezüglich per Mail an das Sozialamt (sozialamt@amberg-sulzbach.de) geschickt werden. Sollten sich Menschen ehrenamtlich engagieren wollen (z.B. Übersetzung, Betreuung, etc.) können diese sich mit Dr. Norbert Vogl am besten per Mail an abteilung2@amberg-sulzbach.de aber auch telefonisch unter 09621/39-163 in Verbindung setzen.