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01.07.2024

Wanderausstellung »Futur II« eröffnet

Viel Prominenz und beeindruckende Fakten

Amberg-Sulzbach. Mit viel Prominenz ist am 28. Juni die Wanderausstellung des Deutschen Museum Nürnberg „Futur II – Mobilität 2050 in der Metropolregion Nürnberg – Wie wir es geschafft haben werden“ im Kultur-Schloss Theuern eröffnet worden. Stellvertretend für Landrat Richard Reisinger, der terminlich verhindert war, begrüßte der Hausherr und Leiter des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern im Kultur-Schloss Theuern, Dr. Martin Schreiner, die Gäste und führte mit beeindruckenden Fakten in die Präsentation ein.

Prominente Gästeschar

Vorher bedankte sich der Hausherr bei der Wirtschafsförderin des Landkreises, Angela Seidel, dass sie die Ausstellung nach Theuern gelotst habe. Für das Deutsche Museum, das Leihgeber der Schau ist, hieß er die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Birte Hauser ebenso wie die Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg, Dr. Christa Standecker und Robert Lanig, Projektleiter des Projekts transform_EMN herzlich willkommen. Mit Oliver Fuhrmann von der IHK Nürnberg für Mittelfranken, und Dr. Matthias Segerer, Geschäftsstellenleiter der IHK Amberg-Sulzbach begrüßte Schreiner die Vertreter der Wirtschaft sowie mit Professor Dr. Clemens Bulitta, Präsident der OTH Amberg-Weiden, die Wissenschaft. Für den Landkreis war Hubert Zaremba, Leiter für Marketing, Tourismus und Kultur, mit von der Partie.

Industrie und grüne Technologie passen zusammen

 „Wie schon der Titel der Ausstellung verrät, begeben wir uns mit dieser Sonderschau auf eine Zeitreise und zwar ins Jahr 2050“, eröffnete Schreiner. Sie solle zeigen, wie der Wandel von Mobilität und Automobilwirtschaft in der Region klappen und das Leben und Arbeiten in Zukunft aussehen könne. „In Anbetracht der Kernthemen, die im Theuerner Museum behandelt werden, namentlich die Bergbau- und Industriegeschichte Ostbayerns, mag man sich als Besucher auf den ersten Blick durchaus fragen, wie der Brückenschlag von der Vergegenwärtigung der regionalen Montangeschichte hin zu Themen wie Energiewende, Digitalisierung und Automatisierung funktionieren kann“, erläuterte er und verwies auf das scheinbare Gegenpaar mit rauchenden Fabrikschloten und florierendem Bergbau auf der einen Seite und grüner Technologie und einer klinisch reinen Arbeitswelt von morgen auf der anderen Seite. „Wie passt das zusammen?“, fragte Schreiner in die Gästeschar und lieferte die Antwort umgehend: „Es passt nichts besser zusammen“.

Oberpfälzer Stahlprodukte bis Afghanistan

In seinen nachfolgenden Erläuterungen bezeichnete der promovierte Historiker die Entwicklung der Industrie, die auch in Zukunft essenziell für den gesellschaftlichen Wohlstand sein werde, als verbindendes Element. Die Mobilität nehme darin eine tragende Säule für Wirtschaft und Handel ein. Um das zu verdeutlichen, lud Schreiner die Zuhörer zu einem Abstecher in die Vergangenheit der Region ein und schilderte die Geschichte Ostbayerns über zwei Jahrtausende hinweg als einen stark vom Montanwesen und allem voran von der Eisenerzeugung und -verarbeitung geprägten Landstrich. Keltische Eisenerzeugnisse seinen in weiten Teilen des damaligen Europa hochgeschätzt gewesen und fanden ihren Weg über tausende von Kilometern bis beispielsweise nach Skandinavien und ins römische Reich. Schreiner zitierte aus historischen Quellen, die belegen, dass im 8. und 9. Jahrhundert damalige Hightech-Stahlprodukte aus dem fränkischen Herrschaftsgebiet über Handelsnetze bis ins heutige Afghanistan verhandelt wurden.

Keine wirtschaftliche Blüte ohne Mobilität

Im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit stieg die Oberpfalz in der Blütephase der Hammerwerke schließlich zu einem Eisenzentrum überregionaler Strahlkraft und von europaweiter Bedeutung auf. Dieser wirtschaftliche Aufschwung war laut Schreiner nur dank der damals zur Verfügung stehenden Mobilität per Schiff, Ochsenkarren und Pferd möglich. Im 19. und 20. Jahrhundert prägten schließlich die großen Hüttenbetriebe Max- und Luitpoldhütte die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des ostbayerischen Raumes. Insbesondere der Maxhütte, die 1853 vor allem zur Herstellung von Eisenbahnschienen gegründet worden war, räumte der Redner besondere Verbindung zum Thema Mobilität ein. „Will man es auf den Punkt bringen, könnte man sagen, dass sich auch die für Gesamtbayern wirtschaftshistorisch gesehen bedeutende Oberpfälzer Eisengeschichte erst auf dem stabilen Fundament der Mobilität herauskristallisieren konnte“, so der Experte.

Transformationsprozesse der Gegenwart

Abschließend spannte Martin Schreiner noch einen Bogen zur modernen Gesellschaft und zur Energiewende, die von einer starken Nachfrage nach Lithium und Seltenen Erden geprägt sei. „Ohne diese Rohstoffe gäbe es schlichtweg weder ein Elektrofahrzeug, noch ein Smartphone geschweige denn einen Computer“, so Schreiner. Gesellschaftlicher Wohlstand entstehe nicht von selbst, sondern durch harte Arbeit, Fleiß, Schaffensfreude und Innovationsgeist. Auch vor und nach 2050 würden kluge Köpfe in der Region gebraucht, um international wettbewerbsfähig zu bleiben und um den erreichten Lebensstandard zu halten. Mit der Wanderausstellung knüpfe das Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern in Theuern unmittelbar an die Transformationsprozesse der Gegenwart!

Die Ausstellung „Futur II“ ist noch bis Dienstag, 10. September 2024 im Kultur-Schloss Theuern zu besichtigen.

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