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10.02.2021

Teamwork für die Pflegeausbildung

Positive Bilanz nach fast einem Jahr Ausbildungsverbund Pflege AM/AS

Amberg-Sulzbach. Pflegefachpersonal ist gefragt wie nie. Nicht zuletzt mit der Corona-Pandemie gewinnen Pflegefachfrauen und -männer, die in unzähligen Einrichtungen für das Wohlergehen von Kranken und Pflegebedürftigen sorgen, an gesellschaftlicher Anerkennung und Relevanz. Doch wie gelingt es, mehr junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern und in qualifizierte Ausbildungen zu bringen? Wichtige Basisarbeit liefert der Ausbildungsverbund Pflege AM/AS, der vergangenes Jahres gegründet worden ist. Fast ein Jahr später ziehen die Verantwortlichen eine positive Bilanz.

Neue Pflegeausbildung

Der Anlass zur Gründung des Ausbildungsverbund Pflege AM/AS war die Novellierung des Pflegeberufegesetzes vom 1. Januar 2020. Sie regelte das bis dahin geltende Altenpflege- und Krankenpflegegesetz neu und ersetzte sie durch eine generalistische Pflegeausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann. Für die Schulen und Träger brachte die Gesetzesnovelle nicht nur attraktive Lernortkooperationen und Ausbildungsverbünde mit sich, sondern zunächst einmal einen verstärkten Koordinations- und Organisationsaufwand. „In der Umsetzung der Generalistik besteht eine große Herausforderung, die wir mit der Gründung des Ausbildungsverbunds Pflege AM/AS proaktiv angenommen haben. Jetzt gilt es, Geschaffenes weiter zu unterstützen und auszubauen“, betonen Richard Reisinger, Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach, und Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny, die nach fast einem Jahr eine positive Bilanz ziehen.

Planungsprozess aufgesetzt

Schon zeitig vor Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes trafen sich regelmäßig Vertreter der Pflegefachschulen und Krankenhäuser des Landkreises Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg, um - einem konkreten Planungsprozess folgend - die neue Ausbildung gemeinsam zu organisieren. Neben mehreren Arbeitstreffen fanden zwei Informationsveranstaltungen mit jeweils rund 60 Vertreterinnen und Vertretern der an der Ausbildung beteiligten Organisationen statt. Als Referenten standen Thomas Döbler vom Beratungsteam Pflegeausbildung Bayern des Bundesamtes für zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) sowie Sara Kobluk, stellvertretende Leitung der Geschäftsstelle der Pflegeausbildungsfonds Bayern GmbH (PAF), zur Seite.

Interkommunaler Ausbildungsverbund

Schließlich wurde im März 2020 der Ausbildungsverbund Pflege AM/AS gegründet, dem 35 Träger mit 55 Pflegeeinrichtungen sowie vier Pflegefachschulen aus den Gebietskörperschaften des Landkreises Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg beitraten. Ein gemeinsamer Kooperationsvertrag regelt die Zusammenarbeit sowie die Rechte und Pflichten der praktischen und schulischen Träger. An der Vertragserstellung waren neben Vertretern der ambulanten und stationären Pflege insbesondere die Verantwortlichen der Pflegefachschulen und Kliniken beteiligt. „Es freut mich, dass wir es in der Region geschafft haben, gemeinsam einen Konsens zu erzielen und so eine gemeinsame Grundlage für die Umsetzung der Pflegeausbildung zu legen“,sagt Christine Hecht rückblickend. Sie leitet die Geschäftsstelle des Netzwerks Gesundheitsregionplus Amberg, eine lokale Netzwerkstelle für Gesundheitsversorgung und Pflege sowie für Gesundheitsförderung und Prävention innerhalb der Stadtverwaltung Amberg, die die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung von Anfang an maßgeblich begleitet.

Gemeinsame Koordinierungsstelle

Hier ist auch die Koordinierungsstelle des Ausbildungsverbunds Pflege AM/AS angesiedelt, die im Frühjahr neu eingerichtet und personell besetzt wird. Es gehört zu den Kernaufgaben der Koordinierungsstelle, die Aufnahme neuer Mitglieder zu organisieren, die Umsetzung des Kooperationsvertrages zu begleiten, Bereiche, bei denen strukturell bedingt begrenzte Kapazitäten bestehen, einzubeziehen und nachhaltige Strukturen zu implementieren. Sowohl aus fachlicher und organisatorischer Perspektive als auch bezüglich der Kontaktpflege zu den Mitgliedern des Ausbildungsverbundes sind sich die Beteiligten einig, dass die Kräftebündelung zur Etablierung einer attraktiven Pflegeausbildung in der Stadt Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach weiter an Dynamik gewinnt.

Staatliche Förderungen

Die Projektlaufzeit für die gemeinsame Koordinierungsstelle ist zunächst bis Ende dieses Jahres befristet. Die Stadt Amberg und der Landkreis Amberg-Sulzbach stellen jeweils knapp 4.000 Euro an Eigenmitteln zur Verfügung. Die zuwendungsfähigen Ausgaben belaufen sich auf insgesamt 32.260 Euro und werden durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert. Das Landesamt für Pflege bewilligte davon rund 12.500 Euro an Zuwendungen je Gebietskörperschaft.

Überregionales Interesse

Ein 14-köpfiger Verbundbeirat verantwortet die Wahrnehmung gemeinsamer Interessen sowie die Aufnahme neuer Kooperationspartner. Davon gibt es einige, denn der Ausbildungsverbund Pflege AM/AS erfreut sich eines überregionalen Interesses. Fünf weitere Träger aus den angrenzenden Landkreisen Schwandorf und Nürnberger Land traten zwischenzeitlich dem Verbund bei, so dass darin bis dato 60 Pflegeeinrichtungen und –schulen organisiert sind. Kerstin Wittmann, Pflegedirektorin am Klinikum St. Marien Amberg und Vorsitzende des Ausbildungsverbundes Pflege AM/AS, freut sich über diese positive Entwicklung: „Es war uns von Beginn an wichtig, die generalistische Ausbildung in der Region gut zu organisieren und zu strukturieren. Da ist es natürlich von größter Bedeutung, dass sich so viele Träger wie möglich zusammenschließen, um diese Aufgabe gemeinsam zu bewältigen. Durch transparente, abgestimmte Einsatzpläne in den verschiedensten Bereichen der Pflege wird die Pflegeausbildung in der Region sicherlich ein großer Erfolg.“

Erfreuliche Ausbildungszahlen

Grund zur Freude liefern jetzt schon die Ausbildungszahlen. 126 Schülerinnen und Schüler begannen im Herbst 2020 ihre dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau/ zum Pflegefachmann. Durch die strukturelle Veränderung erhalten sie das Privileg, während ihrer Ausbildung nicht nur die Bereiche Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege sowie Einrichtungen der psychiatrischen Versorgung kennenzulernen, sondern auch in Institutionen wie im Hospiz und in der Beratung wertvolle Erfahrung zu sammeln. Im kommenden Herbst startet der zweite Ausbildungsjahrgang. Dazu melden die Einrichtungen des Ausbildungsverbundes Pflege AM/AS Ende Mai die Ausbildungskapazitäten an die Koordinierungsstelle des Verbundes. Anschließend treffen sich die vier beteiligten Pflegefachschulen, um die Praxiseinsätze der Pflegeschüler zu planen.

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