Seelen-Wellness und aktiver Klimaschutz
Hobbygärtnern liegt im Trend – Tipps für einen
naturnahen Garten
Amberg-Sulzbach. Gartenarbeit ist Kurzurlaub zuhause! Was Hobbygärtner schon längst wussten, liegt bei immer mehr Menschen im Trend. Das ganze Jahr über finden sie zwischen Blumen und Apfelbäumen den nötigen Ausgleich zum Beruf und leisten mit einem naturnahen Garten aktiven Klimaschutz. Zwei von ihnen sind Richard Reisinger, Landrat und passionierter Hobbygärtner, und Kreisfachberaterin Michaela Basler.
Herr Landrat, wie oft sind Sie in Ihrem Garten anzutreffen?
Landrat Reisinger: Nicht so oft, wie ich es gerne wäre. Das lässt mein Terminkalender leider nicht zu. Aber ich nutze gerne meine freien Minuten für den Kurzurlaub zuhause.
Sind Sie eher der Gärtner oder der Genießer?
Landrat Reisinger: Beides! Ich mag Blumen sehr gerne und ziehe auch schon mal welche nach. Im Übrigen ist es im Garten wie im richtigen Leben: erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Das hat etwas Ordnendes! Wenn einem dann das Arbeiten auch noch Freude macht, wird man zweifach belohnt.
Was bringt Ihnen den Ausgleich zum Beruf?
Landrat Reisinger: Mit und in der Natur zu arbeiten, erdet ungemein, gibt Zuversicht und fokussiert den Blick auf das Wesentliche. Das ist ein Segen – im beruflichen Alltag wie im Leben überhaupt!
Da liegt es ja nahe, dass Sie den Vorsitz des Kreisverbandes für Gartenkultur und Landespflege Amberg-Sulzbach e.V innehaben.
Landrat Reisinger: Ja, das ist nicht nur eine schöne, sondern auch eine wichtige Aufgabe. Denn im Kreisverband sind 48 Ortsverbände organisiert. Die Mitglieder leisten mit ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag für die Artenvielfalt und den Klimaschutz bei uns. Und sie tragen dazu bei, dass unser Landkreis gerade jetzt wieder so wundervoll aufblüht.
Frau Basler, Sie sind die Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Amberg-Sulzbach. Was können Gartenbesitzer im Mai Gutes für die Insekten tun?
Michaela Basler: Bis etwa Mitte Mai können jetzt noch auf freien Flächen bunte Blumenwiesen ausgesät werden, die noch heuer prächtig blühen und Bienen und Insekten Nektar und Pollen bieten. Wer eine vorhandene Rasenfläche in eine Blumenwiese umgestalten möchte, mäht einfach weniger und verteilt den anfallenden Grasschnitt unter seinen Sträuchern. Dann siedeln sich allmählich wieder heimische Blumen und Kräuter an und verwandeln den monotonen Rasen in ein buntes Insektenparadies.
Steinwüsten als Vorgärten bringen ja gar nichts für die Umwelt. Was raten Sie alternativ, um wenig Arbeit zu haben?
Michaela Basler: Es ist ein Trugschluss, dass geschotterte Vorgärten keine Arbeit machen. Jeder weiß, dass diese reinen Steinflächen nach einiger Zeit hässlich aussehen, weil sich Laub ablagert und Unkräuter wachsen. Einfacher ist es, Sie säen hier eine Blumenwiese an oder pflanzen bunte Staudenbeete. Das schont den Rücken, sieht freundlich aus und bringt viel fürs Klima.
Jetzt ist auch die Zeit für den Gemüseanbau. Welche Tipps haben Sie da?
Michaela Basler: Ich rate dazu, wieder vermehrt auf alte Obst- und Gemüsesorten zu setzen, denn diese sind häufig an unser Klima gewöhnt und widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Dann können Sie ganz auf chemische Mittel im Garten verzichten und tun der Umwelt etwas Gutes.
Was mögen Bienen, Hummel und Vögel noch?
Michaela Basler: Gut sind blühende Steingärten – bitte nicht verwechseln mit Steinwüsten. Die werden gerade jetzt gerne von Insekten besucht, da viele Steingartenpflanzen zurzeit blühen. Vögel und Insekten sind sehr dankbar für kleine Wasserstellen im Garten, wo sie baden und trinken können. Dafür reichen schon kleine Tonscherben aus, in die Sie bitte ein paar Steinchen zum Landen einsetzen. Weitere Fragen beantworte ich gerne per Mail unter Michaela.Basler@amberg-sulzbach.de.