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15.05.2024

Schmiedetreffen und Brotbacken wie anno dazumal

Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern lädt zu Pfingstevents ein

Amberg-Sulzbach. Gleich mit zwei attraktiven kulturhistorischen Events wartet das Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern über Pfingsten auf. Während am Pfingstsonntag Schmiede aus aller Herren Länder Eisen wie früher erzeugen, steht am Pfingstmontag Brotbacken wie anno dazumal auf dem Programm. Beide Male dürfen die Besucher den Profis über die Schultern schauen.

Pfingstsonntag: Schmiedetreffen

Der Leiter des Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern, Dr. Martin Schreiner, ist passionierter Schmied. Umso mehr freut sich der Historiker, wenn Gleichgesinnte nach Theuern kommen und die alte Handwerkstradition wiederaufleben lassen. Anlässlich des Internationalen Museumstags lädt Schreiner am Pfingstsonntag von 10 bis 17 Uhr zu einem Schmiedetreffen in den Innenhof des Kultur-Schlosses Theuern ein. „Die beteiligten Handwerker sind Koryphäen in ihrem Metier und reisen teilweise aus entfernten Regionen an, um in Theuern ihr Können unter Beweis zu stellen. Hauptsächlich werden sie im Laufe des Events versuchen, Eisen im historischen Rennverfahren zu erzeugen“, berichtet Schreiner. Das dabei gewonnene Material soll dann im Nachgang wissenschaftlich auf seine Tauglichkeit hin untersucht und nächstes Jahr zu einer Schwertklinge weiterverarbeitet werden.

Der Rennprozess war im europäischen Raum vom Anbruch der Eisenzeit im 8. Jahrhundert vor Christus bis ins Spätmittelalter (ca. 1250 bis 1500) die gängige Methode, um schmiedbares Eisen zu erhalten. Dabei zeichnet sich eine Variante dadurch aus, dass ein Ofenschacht aus Lehm und Steinen errichtet und mit Holzkohle und Eisenerz befüllt wird. Nach dem Anfeuern des sogenannten Rennofens wird mit Blasebälgen über Tondüsen Luft zugeführt, wodurch im Inneren Temperaturen von 1200 bis 1400 Grad Celsius erreicht werden können. „Holzkohle und Eisenerz müssen im Laufe der Ofenreise nachgeschichtet werden, damit nach mehreren Stunden im unteren Bereich des Ofens die schwammartige Luppe entsteht. Diese muss sofort nach der Bergung zunächst von der sie umgebenden Schlacke befreit werden“, so der Historiker weiter.

Der Aufbau des Rennofens beginnt bereits am Samstag, den 18. Mai, gegen 9 Uhr. Wer sich für die Funktionsweise dieser historischen Verhüttungsmethode interessiert, kann den Schmieden während der Museumsöffnungszeiten dabei über die Schulter schauen. Begleitet wird das Schmiedetreffen mit Sonderführungen durch die Ausstellung zur Industriegeschichte Ostbayerns jeweils um 14 und 16 Uhr.

Pfingstmontag: Brotbacken wie anno dazumal

Am Pfingstmontag geht es von 10 bis 17 Uhr weiter mit dem Mühlentag in der Außenstelle „Glasschleif- und Polierwerk“. Jeweils um 10, 12, 14 und 16 Uhr werden die Besucher von der Müllerin im historischen Gewand empfangen und im Rahmen von Sonderführungen durch die Mühle und Schleife geführt. Ab 10 Uhr können die Besucher live miterleben, wie Brot anno dazumal gebacken worden ist. „Der Historische Verein Ebermannsdorf hat mit seinen Mannen größtenteils ehrenamtlich den alten Backofen restauriert“ berichtet Schreiner. Zugute kam dem Verein, dass Richard Drick als Profi für solche Arbeiten auch Mitglied bei den Ebermannsdorfern ist und die Arbeiten fachmännisch begleitet hat. Im Rahmen des deutschen Mühlentages soll der Ofen nun wieder in Betrieb gehen.

Die ersten Vereinsmitglieder werden in aller Herrgottsfrühe vor Ort sein, um den Backofen aufzuheizen und auf Temperatur bringen. Schreiner vermutet, dass es einige Stunden dauern wird, bis die ersten Brotlaibe „eingeschossen“ werden können. Da noch keine Werte über das Backverhalten des Ofens vorliegen, muss der Prozess genau beobachtet werden. In der urigen Müllerstube gibt es für die Museumsbesucher Getränke, Kaffee und Kuchen, kleine Brotzeiten wie Schnittlauchbrote, Brote mit Pilzbutter etc. zur Stärkung. Am frühen Nachmittag dürfte dann das knusprig gebackene Brot fertig zum Verkosten sein.

Im Eintrittspreis ist der Besuch der aktuellen Ausstellungen inbegriffen. Erwachsene zahlen zwei Euro, Kinder einen Euro.

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