Schönheit liegt im Auge des Betrachters: Ausstellung zum Thema Essstörungen fördert Wunsch nach regelmäßigem Austausch von Betroffenen
Amberg-Sulzbach. Aussehen und Schönheit gewinnt vor allem für Jugendliche immer mehr an Bedeutung. Fragen nach Attraktivität, Sportlichkeit und Figur sind an der Tagesordnung. Doch dabei steht das gewünschte Schönheitsideal, schlank zu sein, den hochkalorischen Nahrungsmitteln, die es für uns im Überfluss gibt, entgegen. Die Entstehung einer Essstörung kann die Folge sein.
Bereits zum wiederholten Male holten das Gesundheitsamt Amberg und die Kommunale Jugendarbeit der Stadt Amberg und des Landkreises Amberg-Sulzbach die Ausstellung „Der Klang meines Körpers“ ins Jugendzentrum mit dem Ziel junge Menschen über Essverhalten und Essstörungen zu informieren. Entwickelt wurde das Konzept von selbst an Magersucht und Bulimie erkrankten Mädchen und Jungen in Zusammenarbeit mit ihrer Therapeutin. Anschauliche Porträts und Materialen, die durch die Betroffenen selbst gestaltet wurden, geben bei dieser Ausstellung einen Einblick in das Leben mit und den Kampf gegen eine Essstörung und laden zur interaktiven Zusammenarbeit und Diskussion ein. Unter Anleitung der Sozialpädagoginnen Katrin Cislaghi, Claudia Mai, Irene Hug, Karolin Piater und der Praktikantin Anna Steier wurden Jugendliche durch die Ausstellung geführt.
Zusätzlich fand zum Thema Essstörungen eine Abendveranstaltung für Eltern, Pädagogen und die interessierte Öffentlichkeit statt. Zur fachlichen Unterstützung wurde Claudia Burmeister, die Leiterin der Beratungsstelle „waagnis“ in Regensburg, eingeladen, die durch die Ausstellung führte und anschließend für Fragen zur Verfügung stand. Im Gespräch stellte sich der Wunsch nach einem regelmäßigen Austausch Angehöriger an Essstörungen Erkrankter heraus. Deshalb bietet das Gesundheitsamt an, das Anliegen koordinierend zu unterstützen. Wer Interesse daran hat, an einer Angehörigengruppe teilzunehmen, kann sich bis 2. Oktober unter 09621/39-659 mit dem Gesundheitsamt, Karolin Piater, in Verbindung setzen. Ziel ist es, ab einer Mindestteilnehmerzahl von 8 Personen, eine dauerhafte Gruppe zu initiieren.
Text: Karolin Piater