Ein Überlebender des Holocaust
Zeitzeugengespräch mit Ernst Grube Anfang Mai
Sulzbach-Rosenberg. Das Ende des Zweiten Weltkrieges ist heuer 80 Jahre her, und die Volkshochschule (vhs) Amberg-Sulzbach bereitet eine wichtige Veranstaltung zu diesem Anlass vor: Ernst Grube, ein Überlebender des Holocaust, wird am 6. Mai im Großen Rathaussaal in Sulzbach-Rosenberg zu einem Zeitzeugengespräch erwartet.
„Mischlinge ersten Grades“ – so wurden nach den Nürnberger Rassengesetzen Kinder genannt, die ein jüdisches Elternteil haben wie auch Ernst Grube. Seine Familie lebte neben der Münchner Hauptsynagoge, die bereits im Juni 1938 zerstört wurde. Nach der Vertreibung aus ihrer Mietwohnung brachten die Eltern ihn und seine beiden Geschwister in ein jüdisches Kinderheim. Fast alle der dort untergebrachten Kinder wurden später von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet. Anfang 1945 kam er mit einem der letzten Transporte nach Theresienstadt, wo ihn die Rote Armee befreite.
Seit vielen Jahren berichtet Ernst Grube an Schulen, in Jugendzentren und öffentlichen Veranstaltungen über seine Erlebnisse und mahnt als aktives Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten zur Erinnerung an den Nationalsozialismus. Grube ist Ehrenbürger der Stadt München, Präsident der Lagergemeinschaft Dachau, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Mitglied des Kuratoriums der Evangelischen Versöhnungskirche und im politischen Beirat des NS-Dokumentationszentrums der Stadt München.
Das Zeitzeugengespräch findet am Dienstag, 6. Mai, von 19 bis 20.30 Uhr im Großen Rathaussaal in Sulzbach-Rosenberg statt. Einlass ist ab 18.30 Uhr, eine Anmeldung bei der vhs ist erforderlich unter www.vhs-as.de oder 09621 39-7700.