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BVD-MD

Vorkommen und Krankheitserscheinungen der BVD/MD

Die Bovine Virusdiarrhoe/Mucosal Disease (BVD/MD) ist eine weltweit verbreitete Virusinfektion des Rindes, die auch in Bayern weit verbreitet ist und in der Rinderhaltung zu massiven wirtschaftlichen Verlusten führt. Bis zu 90 % der Rinder infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem BVD-Virus.

In Bayern wurde im Jahr 2003 eine Studie zur Schätzung des Vorkommens der BVD-Virusinfektion durchgeführt. In 18 % der untersuchten Rinderbestände ergab sich der Verdacht auf einen Virämiker (s.u.) in der Herde. Bei mehr als 5 Zukäufe pro Jahr muss in 29 % der Betriebe mit dem Auftreten eines BVD-Virus-Dauerausscheiders gerechnet werden. Ungefähr jedes 100. Rind (1 %) war als Virusträger anzusehen. Antikörper gegen das BVD-Virus wurden in 72,5 % der untersuchten Tankmilchproben nachgewiesen.

Aufgrund des im Jahr 2011 angelaufenen staatlichen BVD Bekämpfungsprogramms (BVD Verordnung) gelang es, durch Aufdeckung der Virusausscheider in Form von Ohrstanzprobenahmen und Untersuchungen bei neugeborenen Kälbern im Landkreis Amberg-Sulzbach alle Virusausscheider in den Herden zu eliminieren. Bereits seit dem Jahr 2016 wurde im Landkreis Amberg-Sulzbach bei keiner Ohrstanzprobe eines neugeborenen Kalbes mehr BVD-Virus nachgewiesen.

In Abhängigkeit von den krank machenden Eigenschaften des Virusstammes  und der individuellen Abwehrlage des Tieres verlaufen die Infektionen bei nicht trächtigen Tieren oft symptomlos oder einhergehend mit Durchfällen, respiratorischen Erkrankungen und Leistungsabfall. Es werden aber auch schwere Erkrankungsfälle mit Todesfällen als Folge von unstillbaren Durchfällen und generalisierten Blutungen beobachtet. Nach überstandener Infektion (transiente Infektion) vermitteln körpereigene, gegen das BVD-Virus gebildete Antikörper jahrelangen Schutz.

Bei der Infektion eines trächtigen Tieres kann das BVD-Virus auch den Fetus infizieren. Bei Infektion des Fetus im 2. Trächtigkeitsdrittel können Aborte und fetale Missbildungen auftreten oder unterentwickelte und lebensschwache Kälber geboren werden. Wird der Fetus im 1. Drittel der Trächtigkeit infiziert, kann ein lebenslang (persistent) mit dem BVD-Virus infiziertes Rind (Dauerausscheider, Virämiker, PI-Tier) entstehen. Virämiker scheiden lebenslang große Mengen an BVD-Virus aus und spielen die Hauptrolle bei der Übertragung der Infektion. Sie bilden selbst keine Antikörper gegen das BVD-Virus, mit dem sie infiziert wurden. Ungefähr die Hälfte der Virämiker ist bei der Geburt klinisch gesund. Die andere Hälfte bleibt in der Entwicklung zurück und wird als ?Kümmerer? auffällig. Die meisten (ca. 90 %) Virämiker sterben im ersten Lebensjahr an Mucosal Disease (MD), einer Sonderform der BVDV-Infektion. Rinder, die zusammen mit einem Virämiker aufgestallt sind, werden innerhalb kürzester Zeit mit dem BVD-Virus angesteckt (transiente Infektion) und sind danach über lange Zeit Antikörper-positiv.

Auswirkung einer BVD-Virusinfektion auf die Frucht während Gravidität

Ziel jeglicher Vorbeugungsmaßnahmen ist die Verhinderung der Entstehung von Virämikern, die die Hauptrolle bei der Übertragung der Infektion spielen. Trächtige Rinder müssen vor der Infektion geschützt werden. Durch Hygienemaßnahmen, kontrollierte Zukäufe und Impfung kann das Infektionsrisiko vermindert werden. Bei der Bekämpfung der BVD-Virusinfektion steht das Auffinden und Entfernen von Virämikern und die Verhinderung des Viehverkehrs mit Virämikern im Vordergrund.

Die Bayerische Tierseuchenkasse unterstützt die Bekämpfung der BVD/MD. Zuschüsse und Beihilfen werden gewährt.

In Südbayern werden seit dem Jahr 2001 alle zum Auftrieb auf Gemeinschaftsweiden vorgesehenen Rinder auf das BVD-Virus untersucht.

Seit November 2004 ist die BVD in Deutschland anzeigepflichtig.

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