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Afrikanische Schweinepest

Empfängliche Arten

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Virusinfektion, von der Haus- und Wildschweine betroffen sind. Darüber hinaus kann das Virus über Lederzecken der Gattung Ornithodoros übertragen werden, die insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent und im Mittelmeerraum eine Rolle spielen. ASP ist keine Zoonose und daher für den Menschen ungefährlich.

Verbreitungsgebiet

Die ASP kommt in vielen afrikanischen Ländern südlich der Sahara sowie auf Sardinien endemisch vor. Im Jahre 2007 wurde das ASP-Virus (ASPV) aus Afrika nach Georgien eingeschleppt und hat sich seither über mehrere transkaukasische Länder nach Russland, Weißrussland und die Ukraine ausgebreitet. Seit Anfang 2014 sind auch die baltischen EU Mitgliedstaaten und Polen durch Infektionen bei Wild- und Hausschweinen von der ASP betroffen. Im Jahr 2017 ist die Afrikanische Schweinepest in Tschechien und 2018 in Belgien aufgetreten. In Tschechien wurde die ASP durch eine rigide Bekämpfungsstrategie wieder getilgt. Das Friedrich-Loeffler-Institut aktualisiert auf seiner Webseite regelmäßig Informationen zur Verbreitung der ASP und entsprechenden Restriktionsgebieten. In Deutschland ist die ASP bisher nicht aufgetreten.

Erreger

Der Erreger der ASP ist ein großes, komplexes DNA-Virus. Es ist bisher der einzige Vertreter der Gattung Asfivirus in der Virusfamilie der Asfarviridae.

Übertragung

Die Übertragung des Virus kann sowohl direkt über Tierkontakte, als auch indirekt über Vektoren erfolgen. In Afrika wird das Virus von Warzenschweinen über Lederzecken (O. moubata) in die Hausschweinepopulation eingetragen, wo es zur weiteren Verbreitung nicht mehr auf Vektoren angewiesen ist. In mitteleuropäischen Ländern haben Zecken kaum eine Bedeutung für die Verbreitung. Hier ist die direkte Übertragung durch Kontakt zu infizierten Schweinen, tierische Produkte aber auch über Speiseabfälle möglich. Der Kontakt mit Blut ist der effizienteste  Übertragungs-weg. Die Kontagiosität ist ohne Blutkontakt häufig nur moderat, so dass sich die Erkrankung nicht explosionsartig ausbreiten muss.

Klinisches Bild

Bei den derzeit kursierenden Virusisolaten treten nach einer Inkubationszeit von ca. vier Tagen schwere, unspezifische Symptome auf (hohes Fieber, Anorexie, respiratorische und gastrointestinale Symptome, Hautverfärbungen insbesondere
bei Erregung), die in der Regel binnen einer guten Woche zum Tod des betroffenen Tieres führen. Weniger virulente Isolate können transiente Infektionen mit sehr geringen Symptomen auslösen. Chronische Infektionen sind ebenfalls beschrieben. Im Blut rekonvaleszenter Tiere lässt sich die Erbinformation des Virus noch sehr lange nachweisen (mehrere Monate).

Diagnostik

Der Erregernachweis erfolgt mittels real-time PCR oder durch Virusanzucht auf Makrophagenkulturen. Für den Erregernachweis in der akuten Infektion eignen sich sowohl Serum- als auch EDTA-Blutproben. Geeignete Organproben sind vor allem Tonsille, Lymphknoten, Lunge oder Milz. Der Antikörpernachweis erfolgt aus Serum. Nähere Informationen siehe Amtliche Methodensammlung.

Ähnliche Krankheitsbilder

Die Erkrankung ist auf der Basis klinischer Symptome nicht von der Klassischen Schweinepest (KSP) und anderen schweren Allgemeinerkrankungen zu unterscheiden.

Bekämpfung

Die Afrikanische Schweinepest unterliegt der Anzeigepflicht. Ihre Bekämpfung wird in Deutschland nach Maßgabe der Verordnung zum Schutz gegen die Schweinepest und Afrikanische Schweinepest (Schweinepestverordnung) durchgeführt. Integraler Bestandteil der Maßnahmen ist eine frühe Erkennung der Erkrankung und eine schnelle Labordiagnose. Die mögliche Beteiligung von Zecken führt zu verschärften Fristen und weitergehenden Auflagen (Suche nach dem
Vektor, u. U. verlängerte Wiederbelegungssperren). Gegen die Afrikanische
Schweinepest ist bisher kein Impfstoff vorhanden!

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